Am 29.05.2025 trafen sich Simmentalzüchter in Laasdorf (Thüringen), um bei einer Züchterfahrt des VDSi an 4 Tagen interessante Simmental-Zuchtbetriebe zu besuchen.
Alle Gastbetriebe hatten sich und ihre Tiere hervorragend vorbereitet und empfingen die Gäste mit verschiedenen Getränken und leckeren kulinarischen Köstlichkeiten.
Im Bundesland Hessen erwarteten an zwei Tagen 6 Zuchtbetriebe die Besucher.
Als erster Betrieb zeigte die N. & N. Mausolf GbR ihr züchterisches Können. Nadine und Nils bewirtschaften im Nebenerwerb auf 55 ha Grünland 21 Kühe und deren Kälber, 6 tragende Färsen und besitzen mit Lord John von Bundes-Mühle (CSW Laki 2 x Curaheen Drifter) , Noble 22 (Omorga Isaac x Mullyknock Gallant) und Jamaika von Bundes-Mühle (Dellfield Jupiter x Steinadler) drei genetisch interessante Deckbullen. Die ganze Familie, auch die beiden Kinder und Oma und Opa, unterstützen die Arbeit der beiden. Die Besucher wurden von allen liebevoll und reichhaltig bewirtet.

Lord John in der Herde der Nadine und Nils Mausolf GbR

Die Herde von Andrè Schneider
Danach ging es nach Nordrhein-Westfalen zu Familie Schneider auf den Volkholzer Hof. Die junge Familie mit zwei kleinen Kindern bewirtschaftet 17 ha Land und hat 15 Fleckvieh-Simmental Mutterkühe mit Nachzucht und 2 Zuchtbullen (Dago- Auroch Deuter x Rosenherz, Flummi – First von Bundes-Mühle x Igor vom Uchtetal). Sie betreiben außerdem noch einen Hofladen und eine Hofschenke, in der es abends ein reichhaltiges Essen gab.
Der 2. Reisetag stand ganz im Zeichen der hessischen Fleckviehzucht. Fünf unterschiedliche, züchterisch hervorragende Betriebe gaben bei herrlichem Wetter mit viel Hingabe und Gastfreundschaft Einblicke in ihre Zuchtarbeit.
Jan Hendrik Lölkes präsentierte mit seiner Familie eine Fleckviehherde mit exellenter Genetik. Er begann erst 2023 mit der Fleckvieh-Herdbuchzucht und hat seine Herde durch Zukauf aufgebaut. Aktuell decken, neben der Besamung, die Zuchtbullen Karamba von Bundes-Mühle (Ranfurly 19 TF x Delfur T-Bone) und Lichtblick von Bundes-Mühle (Lord John x Slievenagh 48 Just The Job) , der bei der diesjährigen Online-Auktion der RinderAllianz als teuerster Bulle unter den Hammer kam.


LICHTBLICK mit Züchter Christian Bunde, r. und Besitzer Jan Hendrik Lölkes, l.
Anschließend wurde der Betrieb Hof Brunhilde von Matthias Ort besichtigt. Hier gab es einen besonderen Empfang mit Musik und Imbiss. Er bewirtschaftet mit Hilfe seiner Frau und der gesamtenn Familie im Nebenerwerb 18 ha Ackerland, 39 ha Grünland, 24 Mutterkühe mit Nachzucht und 2 Deckbullen – Pello (Pesto, DK x Leznicky Alis) und Kiss Me (Omorga Kingston x Grandioso) . Die Deckbullen hält er in Zuchtgemeinschaft mit Gregor Meyer. Dieser zeigte einen kleinen Teil seiner interessanten Herde auf einer Koppel vom Hof Brunhilde.

Professionell mit Mikro stellte Matthias Ort, Hof Brunhilde seine Tiere vor

Uwe Harstel bedankt sich bei Michael Jakob für die Vorstellung seines Betriebes
Am Nachmittag des 2. Reisetages zeigte zuerst Michael Jakob seine Fleckviehherde, die er im Nebenerwerb zusammen mit seiner Frau bewirtschaftet. Der Bio-Betrieb hat 19 ha Grünland und 10 ha Luzerne für 12 Mutterkühe mit Kälbern, 2 tragende Färsen sowie 2 Herdenbullen.
Gleich im Anschluss zeigte Mario Walter seine Fleckviehzucht. Von 100 gehaltenen Rindern hat er 15 Mutterkühe mit Nachzucht. Der Rest sind Mastrinder. Sein aktueller Herdenbulle ist Curtino vom Rohnatal (Capercaill x SWZ Danny) aus der Niederpöllnitzer Mutterkuh GmbH. Neben der Rinderhaltung betreibt die gesamte Familie Walter noch einen Hofladen und eine Gaststube. Hier gab es am Abend einen Züchterabend mit reichhaltigem Büffet und interessantem Erfahrungsaustausch. In Hessen begleitete die Reisegruppe auch eine Gruppe von Vertretern der Qnetics.

Am 3. Tag ging es für die Züchter nach Bayern. In Bessenbach wurde der Betrieb von Claus Schultes besucht. An diesem Besuch nahm auch Johann Robeis von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft teil. Die Familie Schultes war Begründer der Hornloszucht der Rasse Fleckvieh in Deutschland. Der heutige Biobetrieb bewirtschaftet 109 ha Dauergrünland und 32 ha Ackerland. Die Herde setzt sich aus 3 Zuchtbullen, 63 Mutterkühen mit Nachzucht, 15 tagenden Färsen und Schlachtrindern zusammen. Das Zuchtvieh wird ganzjährig ab Hof vermarktet und einmal im Jahr findet eine Auktion am Hof statt. Nach einem reichhaltigen Mittagessen verabschiedeten wir uns bei Claus Schultes und Herrn Robeis.

Claus Schultes begrüßt seine Gäste

Jungrinderweide 2025
Der Tag wurde mit einer Planwagenfahrt in die mittelfränkischen Weinberge, bei der verschiedene Weine verkostet wurden, beendet.
Am 4. und letzten Tag der Züchterfahrt standen noch einmal zwei interessante Betriebe auf dem Programm.
Zunächst ging es nach Baden-Württemberg zum Betrieb Buck GbR, der von zwei Brüdern geführt wird. Daniel Buck bewirtschaftet die Viehhaltung, sein Bruder eine Biogasanlage. Der Betrieb Daniel Buck hat 34 ha Grünland, 66 ha Ackerland, 600 Mastschweine, Ferkelaufzucht und 16 Fleckvieh-Mutterkühe mit Nachzucht. Er betreibt eine reine Stallhaltung.
Nach dem Genuss von kulinarischen Leckereien der Familie Buck ging es von Baden-Württemberg nun wieder zurück nach Bayern zum letzten Betrieb der Reise. Daniela und Wilhelm Fech bewirtschaften im Haupterwerb einen Betrieb mit mehreren Standbeinen. Neben der Mutterkuhhaltung mit 26 Fleckvieh- und 5 Charolaiskühen und deren Nachzucht, ziehen sie im Jahr ca. 65 – 70 zugekaufte Zuchtbullen für die Milchviehhaltung auf. Im Betrieb werden außerdem 230 Zuchtsauen, 100 Mutterschafe und 6 Kaltblutpferde gehalten.
Gegen Mittag, nachdem die Züchter sich bei Kaffee und Kuchen von Familie Fech verabschiedet hatten, ging es mit dem Bus wieder zurück nach Laasdorf.

Die Teilnehmer der Züchterfahrt bei Familie Fech

Vielen Dank an Familie Buck
Für diese interessante, vielseitige Züchterfahrt des VDSimmental möchten wir uns bei allen besuchten Betrieben und ihren Familien recht herzlich bedanken. Danke auch für die überaus kreative Beförderung der Züchter zu den einzelnen Herden.
Ein besonderer Dank für die super Organisation der Reise geht an Hans Zill und das bayerische Busunternehmen Scheuenstuhl mit seinem Fahrer Richy, der die Reisenden während der Fahrt wunderbar unterhalten hat.