21.- 22. Januar 2012
Es war eine tolle Schau mit hervorragender Tierqualität und mit hoch motivierten Züchtern. Der Leistungsstand der deutschen Fleckvieh-Simmental Zucht wurde beeindruckend demonstriert. Dies war der übereinstimmende Kommentar der zahlreichen nationalen und internationalen Gäste für die größte Schau der Rasse die es bisher in Deutschland gab.
Die Beschicker haben sich von Berlin mit den Worten verabschiedet. „Wir freuen uns auf das nächste Mal. Alles was wir uns vorgenommen haben ist gelungen und es hat ungeheuer Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein.“ Berlin 2012 war für die Rasse Fleckvieh-Simmental ein großer Erfolg.
Zahlenmäßig sollte es der bisher größte Auftrieb für die Rasse werden. Qualitätsmäßig wollten wir neue Akzente setzten. Den vielen ausländischen Gästen wollten wir gute Gastgeber sein. Die Züchter sollten sich bei Ihrem Rasseverband gut aufgehoben fühlen. Wir hatten uns selbst sehr hohe Ansprüche gesetzt und dürfen nun gemeinsam und zufrieden feststellen. Es hat alles gepasst. Angefangen mit dem zum Glück nicht allzu winterlichen Wetter, mit einer uns sehr entgegenkommenden Berliner Messe und einer sehr guten Stimmung unter den Züchtern….
19. Januar 2012 – Auftrieb
Natürlich gab es einige Ausfälle bei den gemeldeten Tieren. Das ist normal, wenn auch besonders für die betroffenen Züchter schmerzlich. Aber insgesamt waren immerhin 83 Tiere im Auftrieb. Noch nie standen so viele Rinder der Rasse auf einer nationalen deutschen Schau im Wettbewerb und noch nie waren Züchter aus so vielen Zuchtgebieten mit dabei (Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt).
Die Aufstallung der Tiere am Donnerstag verlief insgesamt ruhig und problemlos. Die Buchten waren sehr gut vorbereitet und ausreichend groß. Es war der Tag für Mensch und Tier um sich erst einmal zu akklimatisieren.
20. Januar 2012 – Vorbereitung
Wer wollte, hatte die Chance zu einer „Generalprobe“ vor Publikum. Am Nachmittag konnte der VDSimmental den Ring zu einer ersten Präsentation der Rasse vor den sehr zahlreichen Zuschauer nutzen.
21. Januar 2012 – Bundesschau
Punkt 14.00 Uhr war es dann soweit. Die Bundesschau begann in gespannter Atmosphäre zur besten Messezeit und vor randvollen Tribünen. Als Preisrichterteam fungierten zwei sehr erfahrene Züchter, Gerard Brickley aus Irland und Hans Zill aus Bayern. Für die Freunde der Fleckviehzucht aus Deutschland war dieser Samstag ein ganz besonderer Tag und viele kamen extra deshalb nach Berlin. Aber auch die Beteiligung aus dem Ausland setzte neue Maßstäben. Wir durften Züchterdelegationen aus Tschechien, der Schweiz, aus Österreich, Ungarn, Italien, Dänemark, Litauen, Estland, Irland und Schottland begrüßen. Die Schau machte deutlich, Fleckvieh-Simmental in Deutschland ist, was den Rahmen der Tiere betrifft, bewusst breit aufgestellt. Die zwischen Alpen und norddeutscher Tiefebene so unterschiedlichen Bodenverhältnisse verlangen durchaus unterschiedliche Typen. Aber es besteht natürlich Einigkeit darüber, dass Fleischansatz, Bemuskelung, genetische Hornlosigkeit, bei den weiblichen Tieren die Milchleistung und eine entsprechende Skelettentwicklung unabhängig vom Rahmen der Tiere gefordert sind. Deshalb waren Unterschiede in der Kreuzbeinhöhe bei allen Kategorien durchaus gegeben. Genau darin liegt aber ein großer Vorteil der Rasse. Fleckvieh-Simmental ist eine gute Entscheidung für alle Standorte.
Kategorie ALTBULLEN
Acht Altbullen in einem Wettbewerb zu vereinen ist auch international nicht selbstverständlich. In der ersten Klasse standen sich vier Bullen aus den Geburtsjahren 2006 bis 2007 gegenüber. BRUNO (Jacob x PALME-ET) und KAKAU (Konen x Johan-ET) verkörpern den großrahmigen Typ, bei sehr guter Mittelhandlänge. Der Hessen-Champion LANDO (Lorenz x Polo) und der Sachsen-Anhalt Sieger ZORRO (Zimbo x Newcentury) sind gekennzeichnet durch mittleren Rahmen, bei herausragender Bemuskelung. Die Rangierung dieser Gruppe war ein erster Höhepunkt. Der Ia Preis ging ziemlich klar an den sechsjährigen Jacob-Sohn BRUNO. Ein Bulle im allerbesten Alter und in Top Form. Er stand 2010 auf der EuroTier und 2012 auf der agra Leipzig. Aber hier in Berlin war er in der Form seines Lebens. Es stimmte alles. BRUNO ist bei etwa 165 cm im Kreuzbein enorm harmonisch, bei sehr guter Tiefe, einer guten Mittelhand und korrektem Gang. Trotz seiner Größe sind die Muskeln an Keule und Rücken sehr gut ausgeformt.
In der zweiten Klasse Altbullen versammelten sich im Ring FTC LUIGI (FTC-Lucien x Lancelot), SAKY (Scotty x Palma), ALOIS (Atlantis x Loriot) und BEN (Bruno x Pollux). Hier dominierte der in Brust und Becken enorm breite Atlantis-Sohn ALOIS vor dem sehr viel Veranlagung zeigenden Bruno-Sohn BEN.
Als die vier Besten der Vorrunden dann im Ring standen, war die Spannung förmlich fühlbar. Sehr interessant und nicht alltäglich, das sich mit BRUNO und BEN, Vater und Sohn im Ring begegneten. Unter dem Applaus der Zuschauer fiel die Entscheidung der Preisrichter auf BRUNO. Damit ging der Bundessiegertitel nach Bayern. Besitzer des Bullen ist der Besamungsverein Neustadt/Aisch (BVN). Zur Geschichte des Bullen. Im Oktober 2006 entschied sich Michael Bock, Ratmansdorf (Sachsen-Anhalt) zum Kauf einer tragenden Färse gezogen von Jorgen Jensen, Silkeborg. Der Transport verschob sich, die Färse kalbte schon beim Züchter ab. Michael Bock erkannte in dem Bullenkalb eine sehr gute Veranlagung. Als Jungbulle brillierte BRUNO mit ausgezeichneten Leistungen und fand nach der Körung die Aufmerksamkeit des BVN. Nach erfolgreicher Samengewinnung stand für den BVN auf jeden Fall fest, BRUNO absolviert ein Wartestadium. Aktuell steht der Bulle im Betrieb Domenique Kirsten, Ilmtal, (Thüringen) davor war er bei Hans Zill (Bayern) und Claudia Pieter (Thüringen) im Deckeinsatz. BRUNO zeigt sich heute als Bulle mit hervorragender Eigenleistung, besten Nachkommen und überzeugt auch im Wiedereinsatz. Samen des Bullen ist verfügbar. Den Titel Bundesreservesieger errang der kompackte und farblich gedeckte ALOIS aus der Zucht der Arndt & Sohn GbR, Bottmersdorf (Sachsen-Anhalt). Festzuhalten bleibt, die jüngeren Bullen sollten von der Qualität her durchaus die Chance haben, auch auf der nächsten Bundesschau dabei zu sein.
Kategorie JUNGBULLEN
Fünfzehn Jungbullen in insgesamt drei Klassen und im Alter von 12 bis 24 Monaten starteten in den Wettbewerb. Die Qualität der Tiere insgesamt war gut, aber im Vergleich mit allen anderen Wettbewerbskategorien (Altbullen, Kühe, Färsen ..) doch nachgeordnet. Hier haben wir Reserven für die nächste Bundesschau. Die Ia Preisträger im Einzelnen: Im ersten Durchgang stand der Basse-Sohn GH BANGIE aus der Zucht der Engfer GbR, Mölln (Mecklenburg-Vorpommern) an der Spitze der Gruppe. GH BANGIE (Basse x Patrick) der älteste unter den Jungbullen ist rot gedeckt, sehr lang, mit guter Tiefe und Breite in der Vorhand. Der Betrieb Regina Knips, Burgwedel (Niedersachsen) war gleich mit drei Kakau-Söhnen (und dem Vater) in Berlin vertreten. Der Ia Preis und damit Gruppensieg ging an den 16 Monate alten KNUT (Kakau x Niclas). In der jüngsten Klasse setzte sich der Telstar-Sohn TOTO, ein Bulle im Besitz von Heinz-Helmut Eggers, Neu Gülze (Mecklenburg-Vorpommern) vor die Konkurrenz. Der Bundessiegertitel erhielt in einem, am Ende hartem Wettbewerb der an diesem Tag sehr beeindruckende GH BANGIE. Obwohl nicht in optimaler Kondition überzeugte KNUT (Kakau x Niclas) durch seine hervorragenden Anlagen und bekam den Titel Bundesreservesieger. Es war das erste Mal in der Geschichte der Rasse, dass eine solch hervorragende Platzierung im Zuchtgebiet Niedersachsen erreicht wurde. Da lässt sich nur sagen, weiter so.
Kategorie KÜHE mit KALB
Die Qualität der Kühe mit Kalb bei Fuß war insgesamt ausgeglichen und versprach von der ersten Minute an einen spannenden Wettbewerb auf hohem Niveau. In vier Richtklassen stellten sich den beiden Preisrichtern insgesamt achtzehn Kühe zur Beurteilung. Gerard Brickley machte von Anfang an deutlich, dass die Qualität der Kälber bei Fuß entscheidenden Anteil an der gesamten Wertung haben würde. Schon in der ersten Gruppe war „das gewisse etwas“ spürbar, fünf gute Kühe, fünf gute Kälber. Das Urteil wurde mit Spannung erwartet. Der Ia-Preis ging an HELLA vom Uchtetal (Poker x Herluf), gezogen und im Besitz der Feißel GbR, Nahrstedt (Sachsen-Anhalt). HELLA ist eine sehr tiefe Kuh, die trotz ihrer sieben Jahre mit einer perfekten Oberlinie und einem top entwickeltem Saenko-Bullenkalb brillierte und schon auf vielen Schauen überzeugen konnte. In der 2. Klasse ein unerwartetes, aber natürlich auch akzeptiertes Richturteil. Wohl die meisten hatten hier auf eine andere Favoritin gesetzt. Die Preisrichter stellten TANJA (Sipos x Emil) nach vorn. TANJA, eine mittelrahmige sehr korrekte Kuh, war nicht in optimaler Kondition, aber sie brillierte mit zwei erstklassigen, knapp fünf Monate alten Kuhkälbern. Hier gaben die Kälber sehr eindeutig den Ton an. Natürlich war dies für den Besitzer Wilfried Heinisch, Hordorf (Sachsen-Anhalt) ein uneingeschränkter Grund zur Freude. Ausgeglichen auf Spitzenniveau wieder die dritte Klasse, ausnahmslos Zweitkalbskühe aus dem Geburtsjahr 2008. Hier war es die Pax-Tochter LINDA, aus dem Betrieb Hartmut Scholl, Erndtebrück (Nordrhein-Westfalen) die den Ia-Preis gewann. LINDA ist eine mittelrahmige, sehr gut bemuskelte, tiefe und breite Kuh, die mit einem schicken Telstar-Kuhkalb überzeugte und. Bei den Erstkalbskühen in der letzten Klasse war es die jüngst Kuh der gesamten Bundesschau die sich für Ia qualifizierte. Die typvolle, gedeckte Hoeness-Tochter BLANCA wurde gezogen und vorgestellt von der Karstädter Rinder GmbH, Karstädt (Brandenburg). Diese vier beschriebenen Kühe standen abschließend gemeinsam im Ring und vor den Preisrichtern lag die schwierige Aufgabe den Bundessieger-und Bundesreservesiegertitel zu vergeben. Die Entscheidung fiel auf Katalognummer 42, LINDA aus dem Betrieb Hartmut Scholl. Nach vierzig Jahren Fleischfleckviehzucht in Deutschland war es das erste Mal, das ein Bundessiegertitel dieser Rasse in das Zuchtgebiet Nordrhein-Westfalen vergeben wurde, herzlichen Glückwunsch. Das LINDA in der Agr.gen. „Wethautal“, Scheiplitz (Sachsen-Anhalt) gezogen wurde und über die Bundesfärsenweide den Weg in das Rothaargebirge fand, sei natürlich auch erwähnt. Der Bundesreservesieg bei den Kühen ging in die Altmark, in den Betrieb der Brüder Wilfried und Dieter Feißel (Sachsen-Anhalt) für die siebenjährige HELLA vom Uchtetal.
Kategorie tragende FÄRSEN
Es waren insgesamt absolute Spitzentiere in dieser Kategorie im Wettbewerb, eine echte Elite-Klasse. Dreizehn tragende Färsen, die jeder Züchter gern in seinem Stall haben würde. In der ersten Gruppe gleich sehr gute, tiefe und durchweg gut bemuskelte Tiere, darunter zwei Atlantis-Töchter, die natürlich, nachdem bei den Altbullen der Atlantis-Sohn ALOIS den Bundesreservesieg errang, von den Fachleuten besonders beachtet wurden. Aber der Ia-Preis ging letztendlich in eine ganz andere Richtung. ELSA (Paul x Herkules), eine enorm entwickelte und dabei sehr korrekte Färse gezogen von Ines Porse, Bad Bibra (Sachsen-Anhalt) setzte sich vor die Konkurrenz und durfte somit in den Endausscheid. In der zweiten Klasse gab es ein sehr enges Kopf an Kopf Rennen zwischen der Cimba-Tochter KARLINE vom Rittergut Pieter, gezogen von Claudia und Hartmut Pieter, Neustadt/Orla (Thüringen) und der Gigant-Tochter GINGER aus dem Betrieb Uwe Harstel, Rohrbeck (Sachsen-Anhalt). Es war KARLINE (Cimba x Ventury) die am Ende den Zuschlag in Form des Ia-Preises zugesprochen bekam. Bei der in dieser Kategorie jüngsten Färsenklasse war der Sieger relativ schnell klar. Hier setzte sich ganz eindeutig die Niclas-Tochter SISSY (Niclas x Zorro) gezogen und vorgestellt von Thomas Eydner, Flößberg (Sachsen), vor ORNELLA vom Rittergut Pieter (Basse x Baso) durch. Somit standen die sechs Färsen für den noch einmal sehr spannenden Endausscheid fest. Unter großem Applaus ging der Titel Bundessieger in dieser Kategorie an die knapp 22 Monate alte SISSY, in den Betrieb Eydner. Der Reservesieg konnte Ines Porse aus Bad Bibra für sich verbuchen. Ines Porse ist erst seit gut fünf Jahren in der Zucht aktiv, dies ist der bisher größte Erfolg ihrer Zuchtstätte und besonders stolz ist sie darauf, auch die Mutter der Reservesiegerin selbst gezogen zu haben.
Kategorie FÄRSEN bis 21 Monate
Mit insgesamt zwanzig Tieren im Auftrieb war dies die zahlenmäßig größte Wettbewerbskategorie der Bundesschau. Dem Endausscheid ging die Rangierung in vier Klassen a‘ 5 Färsen voraus. Die erste Gruppe wurde dominiert von der Samual-Tochter KORA (Samual x Pluto). Samual gehört zu den sehr wenigen genetisch hornlosen irischen Simmentalbullen. In der Farbe nicht so gedeckt wie der Vater überzeugte KORA aber um so mehr durch sehr viel Tiefe und Breite. Gezogen wurde die Ia-Färse von Tobias Petzenberger, Eckardts (Thüringen). Sie stand vor der Ib, einer Basel-Tochter aus der Zucht von Claus Schultes, Waldmichelbach (Bayern). Dann, ein sehr enges Duell zwischen der Bruno-Tochter DE 0943985160 (Bruno x Pizarro) gezogen und vorgestellt von Ernst Fragner, Leutershausen (Bayern) und SIRA (Urius x S.Regent) Bauer Peters, Werneuchen (Brandenburg). Auch hier ein sehr gutes Ergebnis für die Bruno-Nachzucht. Der Ia-Preis ging für die Färse DE 0943985160 an den Betrieb Fragner. In der nächsten Klasse zog schon in der ersten Ringrunde eine Färse durch ungewöhnliche Farbgebung (sehr viel weiß) die Blicke der Zuschauer an. Und dann wanderten die Augenpaare immer wieder zu dieser Färse mit dem Namen FRANZI. Die ebenfalls von Tobias Petzenberger, Eckardts (Thüringen) gezogene Major Sky-Tochter war nicht nur farblich extravagant, sie hatte schon sehr viel Schick und Ausstrahlung für ein so junges Tier. Ihre härteste Konkurrentin im Ring war die farblich rot gedeckte PERLE vom Hanselhof (El pais x Rocky) gezogen vom Fleckvieh-Hof Hansel, Madlitz (Brandenburg). Auch dies eine Färse mit sehr vielen Pluspunkten. Am Ende stand aber doch FRANZI klar vorn und bekam den Ia-Preis. Die jüngsten Rinder der Klasse standen wieder sehr eng beieinander und machten es den Preisrichtern nicht leicht. Ein sehr gutes Bild gab MIA (Hoeness x Moor) gezogen vom Zuchtbetrieb Marktfrucht-GbR Malzow (Mecklenburg-Vorpommern) aber sie musste den Ia am Ende der sehr überzeugenden Pr.Poldy-Tochter DE 12.60982524 gezogen und vorgestellt von der Karstädter Rinder GmbH (Brandenburg) überlassen. Dann kam die sehr spannende Endrunde mit den vier Ia und Ib Preisträgern im Schauring. Als deren Ergebnis feststand konnte ein Zuchtbetrieb im wahrsten Sinn des Wortes doppelt glücklich sein. Das gab es bisher in der Geschichte der Bundesschauen für Fleckvieh-Simmental noch nicht. Bundessieger (die „weiße“ FRANZI) und Bundesreservesieger KORA (Samual x Pluto) kamen am Ende aus einem Betrieb. Der Jubel bei Familie Petzenberger (Thüringen) war groß, verdient und auch für die Zuschauer Anlass ganz besonders laut und lange zu applaudieren.
Kategorie JUNGRINDER bis 12 Monate
Bei der Generation „Zukunft“ gab es etwas mehr Ausfälle als geplant und so wurde der Sieger und Reservesiegertitel in einer Klasse zwischen sechs Jungrindern entschieden. In der Spitzengruppe lagen die beiden Favoriten sehr eng beieinander. RAJA (Urius x H.United) aus dem Betrieb Marktfrucht-GbR Malzow (Mecklenburg-Vorpommern) zeigte sehr viel Tiefe und enormen Fleischansatz. In harter Konkurrenz zu ihr die Scholl-Tochter PETRA aus der Zucht von Dominique Kirsten, Ilmtal (Thüringen). Auch sie eine tiefe Färse, mit viel Wachstumspotential, auch sie sehr korrekt. Die noch etwas bessere Länge in der Mittelhand und die enorme Breite waren wohl dann am Ende das „Zünglein an der Waage“. Der Bundessiegertitel ging in der jüngsten Klasse in den Betrieb Dominique Kirsten und der Reservesieg für RAJA nach Mecklenburg-Vorpommen.
CHAMPIONAT der SIEGER
Es war schon wirklich ein tolles Bild, nach einem vierstündigen Schaumarathon die sechs Bundessieger gemeinsam im Ring zu sehen. Die Ehrenrunde an diesem ganz besonderem „Fleckvieh-Samstag“ untermalt mit der passenden Musik wurde aus den Rängen der Zuschauer mit sehr viel Beifall bedacht. Aber noch hatten die Preisrichter ihre Aufgabe nicht beendet. Es galt unter den Champions den absoluten Sieger des Tages zu küren. Der Zuschlag ging und die meisten hatten es wohl auch genauso erwartet an BRUNO, der neben seiner Ausstrahlung auch durch beste Nachzucht überzeugte.
DANKE
Dem VDSimmental als Organisator der Bundesschau war es ein Bedürfnis den beiden Preisrichtern Gerard Brickley und Hans Zill für das vierstündige Non-Stopp Marathon mit einem zum Anlass passenden Geschenk, unter sehr viel Beifall ganz herzlich Danke zu sagen.
Für einen ehrenamtlich arbeitenden Rasseverband ist ein solches „Großereignis“ nicht ohne Hilfe „zu stemmen“. Wir bedanken uns für die direkte personelle Unterstützung bei dem Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg GmbH (RBB), der Masterrind Meißen (MAR), dem Landesverband Thüringer Rinderzüchter e.G. (LTR), dem Rinderzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern e.G. (RMV) und dem Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt e.G. (RSA).
In der Messe Berlin, ganz besonders mit Herrn Lars Jäger und Frau Anette Christophory, hatten wir kompetente und vertrauensvolle Partner mit denen die Zusammenarbeit in den „Berliner Tagen“ Spaß gemacht hat, auch hier ein herzliches Dankeschön. Bei aller Motivation, ohne den entsprechenden finanziellen Rahmen ist vieles nicht umsetzbar. Deshalb sagen wir im Namen der Züchter auch allen Sponsoren vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Das größte Dankeschön gilt aber allen Beschickern der Schau. Es war nicht nur von der Qualität der Tiere, sondern auch von der Qualität des Vorführens her die beste Schau die wir bisher hatten. Es gab auch in den schwierigen Färsenklassen keine Ausfälle. Vor allem eines war spürbar, absolute Fairness untereinander. Das schon in Erfurt eingeführte Abschlussbild mit allen Züchtern im Ring strahlte genau diesen Teamgeist aus. Die Beschicker dieser Schau erwiesen als große „Fleckvieh-Simmental-Familie“ auch dies war ein nach außen sichtbares Bild. Alle die dabei waren haben für die Rasse enorm viel getan, Danke.
ZÜCHTERABEND Das Essen war gut, das Bier hat geschmeckt, die Stimmung unter den rund vierhundert Gästen des Abends war bestens. Wir hatten die große europäische Fleckviehfamilie zu Gast und durften den Abend mit Züchtern und Verbandsvertretern aus zehn europäischen Ländern verbringen. Alte Kontakte wurden gefestigt und neue geknüpft. Wir haben uns natürlich auch gefreut, dass so viele Vertreter von Landesrinderzuchtverbänden und Besamungsstationen unserer Einladung gefolgt sind. Der für die Fleckvieh-Simmentalzüchter in Deutschland wichtigste Tag im Schaugeschehen 2012 ging zu Ende als ein Tag der in Erinnerung bleiben wird.
Gernot Pohl