Nach einem Jahr Coronapause trafen sich die Simmental Züchter Deutschlands wieder einmal in NRW auf dem Betrieb von Hartmut Scholl in Erndtebrück.
Am zweiten Tag fand die Mitgliederversammlung mit der Wahl des Ehrenamtes statt.

Bundesrassetreffen

Nach einem Jahr Coronapause trafen sich die Simmental Züchter Deutschlands wieder einmal in NRW bei Hartmut Scholl. Schon vor 10 Jahren war dieser Zuchtbetrieb Ausrichter des Bundeszüchtertreffens.

Ca. 100 Besucher fanden den Weg nach Erndtebrück. Neben dem Betrieb von Hartmut Scholl, waren die Nachbarbetriebe Ralf Boshof und Achim Heinrichs mit ihren Tieren vor Ort.

Nach einem zünftigen Frühstück stellte sich zuerst der Betrieb Ralf Boshof vor. Der Grün­land­betrieb mit 20 ha, 8 Mutterkühen und einem Deckbullen wird im Nebenerwerb bewirtschaftet. Zurzeit gehören 5 Herd­buch­tiere zum Betrieb. Der neueste Zugang ist eine auf der Best off ersteigerte Färse, die wir auf der Bundesjungviehschau wiedersehen werden.

Der 2. Betrieb war der von Achim Heinrich aus Bad Berleburg – Schwarzenau, der ebenfalls im Nebenerwerb bewirtschaftet wird. Zum Betrieb gehören 38 ha Grünland, von denen 13 ha Naturschutzfläche sind, 10 Mutterkühe, 1 Deckbulle, 15 Kälber und Jungrinder und 11 Pensionsrinder. Seit 2018 ist der Betrieb von Achim Heinrich Mitglied im Fleischrindherdbuch Bonn. Im Moment befindet er sich in Umstellung auf biologische Bewirtschaftung.

Hartmut Scholl, als Ausrichter des Treffens, stellte ebenfalls seinen Betrieb vor. Er bewirtschaftet mit 1,5 Arbeitskräften 110 ha Grünland biologisch im Haupterwerb. Im Betrieb laufen 3 Deckbullen und 55 Mutter­kühe. Dieser Betrieb kann bereits mit vielen Zuchterfolgen aufwarten: So konnte Hartmut 2012 und 2016 in Berlin drei Bundessieger stellen. Das waren zweimal Kuh mit Kalb und ein Jungrind bis 12 Monate. In seinem Besitz befindet sich aktuell der bekannte Besamungsbulle Hamilton, der aus dem Zuchtbetrieb von Thomas Engfer aus Mecklenburg-Vorpommern stammt. Der Bulle war 2018 Bundesreservesieger in Erfurt zur Bundesjungviehschau. Er ist mit 9/8/8 gekört und hat z. Z. 111 Nachkommen. Ein Bulle mit sehr gutem Leistungs- und Schaupotential.

Mittags sorgte Andre Schneider, selbst Mitglied im VDSI, mit seinem Catering­unternehmen für das leibliche Wohl. Alphornbläser vom Verein Alphorn Echo Sauerland rundeten den interessanten Vormittag ab. Mit kräftigem Applaus belohnten die Züchter die Tradition, die es wert ist, erhalten zu werden. Danke an den Verein.

Im Konvoi ging es weiter zu den Betrieben von Marc Weber und Michael Schäfer nach Erndtebrück-Birkelbach. Der Betrieb von Marc Weber wird seit 14 Jahren biologisch bewirtschaftet. Er ist ein reiner Grünlandbetrieb mit 70 ha Fläche, 15 Mutterkühen und deren Nachzucht. Im Moment befindet er sich im Umbau auf biologische Milchproduktion mit ca. 65 melkenden Fleckviehkühen. Sobald der Stallneubau abgeschlossen ist, ziehen dort die ersten Fleckviehkühe ein. Marc und seine Tochter Lea sind auch aktiv auf Regional­schauen mit ihren Mutterkühen vertreten. Im neuen Betriebskonzept werden auch weiterhin mindestens 5 Mutterkühe vertreten sein.

Dann bestand die Möglichkeit, in der Nachbarschaft die Pinzgauer Herde von Michael Schäfer zu besichtigen. Der Betrieb bewirtschaftet biologisch 37 ha Grünland, hat 19 Herdbuchkühe, deren Nachzucht und 2 Deckbullen. Fürs leibliche Wohl wurde zur Kaffeezeit bei Marc Weber mit einem großartigen Kuchenbuffet gesorgt. Danke an alle fleißigen Kuchenbäcker.

Anschließend verabschiedeten wir uns bei allen beteiligten Betrieben und dankten ihnen mit einer Flasche Wein für ihre Mühen.

Nachdem alle ihre Hotelzimmer in Siegen bezogen hatten, begann ein interessanter Züchterabend. Anne Menrath, Zuchtleiterin vom Fleischrinderherdbuch Bonn, stellte mit Hilfe einer sehr interessanten Power Point Präsentation den Verband vor. Danke an Anne Menrath, dass sie sich die Zeit für uns genommen hat.

Mitgliederversammlung und Wahl Ehrenamt

Am Sonntag, 9 Uhr begann die VDSi-Mitgliederversammlung in der Sieger­land­halle. Die erste Vorsitzende, Claudia Pieter, eröffnete die Versammlung mit ein paar einleitenden Worten.

Im Namen aller Anwesenden gratulierte sie den 2 Geburtstagskindern Antje Friedel und Dieter Feißel. Die Geschäftsberichte 2019/2020 und 2020/2021 wurden von Gernot Pohl und Uwe Harstel vorgetragen. Carolin Nagel gab einen kurzen Einblick in die Jungzüchterarbeit. Corona bedingt konnten auch hier keine Präsens­veranstaltungen durchgeführt werden. Aktuell laufen aber die Vorbereitungen für den Bundes­jung­züchter­wettbewerb am 30. Und 31.10.2021 ins Ansbach.

Nach Verlesen des Kassenberichtes stellvertretend durch Vanessa Friedel, wurden der Vorstand und die Geschäfts­führung entlastet und ihnen für ihre ehrenamtliche Arbeit gedankt.

Uwe Harstel stellte den neuen Haushalt 2022 vor und verwies auf die Vorhaben im nächsten Jahr. Das größte Highlight wird dann die Fleckvieh Bundesschau im September 2022 in Erfurt sein.

Der vorletzte, aber wichtigste Tages­ordnungs­punkt, war die Wahl von Vorstand und Beirat. Zuerst verabschiedeten wir die ausscheidenden Mitglieder Hartmut Scholl, Thomas Eydner, Michael Bock und Günter Hink und dankten ihnen für die geleistete ehrenamtliche Arbeit.

Die Wahl ergab folgendes Ergebnis:

Vorstand

Erste Vorsitzende:
Claudia Pieter TH

Zweiter Vorsitzender:
Hans Zill BY

Thomas Engfer MV, Carolin Nagel SN, Ralf Boshof NRW, Uwe Peckelhof SH

Zum Vorstand gehört automatisch ein Vertreter der ASR

Beirat

  • David Jasny BB
  • Daniel Buck BW
  • Ron Falke ST
  • Karsten Heinze HE
  • Ralf Schmidt NI

Zu guter Letzt stand die Verabschiedung von Gernot Pohl als langjährigen Geschäftsführer auf der Tagesordnung.

Gernot war der Begründer des VDSI und hat den Verband Jahre lang geprägt und weiterentwickelt. Auch auf europäischer Ebene übernahm er als Sekretär der Arbeitsgemeinschaft Beef Simmental Verantwortung. Der VDSI hat Gernot sehr viel zu verdanken. Aus diesem Grunde verlieh der Vorstand ihm die Ehrenmitgliedschaft.

Uwe Harstel